Ich war überwältigt von der Freundlichkeit und guten Laune, die mir entgegengebracht wurde. Meine Berührung mit Österreich beschränkte sich bislang auf mein Studium in Bogenhofen, welches für viele Österreicher, so hörte ich des öfteren, ja so gar nicht richtig zu Österreich gehörte und zwei Unionskonferenzen. Doch stellte sich nach kurzer Zeit eine Vertrautheit ein, die ich selten nach so kurzer Zeit erlebte.
Der Tisch war bereits gedeckt: Alle Zelte und Installationen waren vorgenommen worden. Der Arbeitskreis war bereits einige Zeit vorher angereist und leistete vor, während und nach dem Lager tolle Arbeit. Dass ich einen Platz hatte, an dem ich willkommen war, lag nicht nur an dem bereits aufgestellten Zelt. Es war auch in den Begegnungen zu spüren, dass ich hier geschätzt bin.
Wie muss es Mose gegangen sein, als er nach 40 Jahren wieder zurück nach Ägypten kam, um dem Pharao zu erklären, dass er das Volk Israel ziehen zu lassen hat? Wurde er freundlich begrüßt? Als Hebräer wahrgenommen? Er, der weder eine Hütte in Ägypten aufgebaut hatte, noch die Sklaverei am eigenen Leib erlebt hatte ...
Und auch uns gilt diese Frage: Wer sind wir in dieser Welt eigentlich und zu welchem Volk gehören wir? Sitzen wir, wie auch Mose, zwischen zwei Stühlen: Ägypter oder Hebräer?
Es tat gut, diese und andere Fragen nicht nur in den Andachten zu besprechen, sondern auch im Miteinander zu erleben und zu beantworten: Die Tage auf dem Pfila haben mir einmal mehr wieder deutlich gemacht, warum Gott seine Gemeinde so wichtig ist: Wir brauchen einander, um durch die Wüstenzeiten des Alltags zu gehen und den Blick auf Gottes ewige Verheissung nicht zu verlieren.
Gott schenkt uns hier auf Erden eine Heimat – eine Gemeinde. Einen Ort mit Menschen, die uns kennen und uns gernhaben. Doch er will uns weiterführen: Er hat für uns einen Ort bereitet, an dem wir mit IHM in Ewigkeit leben dürfen.
Das Pfila hat uns zusammengeschweißt – nicht nur wegen der 5 Tage anhaltenden 30 Grad, sondern auch, weil uns einmal mehr bewusst werden durfte, dass Gott sein Volk im Blick hat – auch dort, wo wir uns verlassen fühlen.
Am Dienstag, als der Platz wieder so aussah, als ob dort nie etwas stattgefunden hatte, wurde mir klar, dass ich mit viel mehr wieder zurückfahre als ich mitgebracht hatte. Vielen Dank für diese segensreiche Zeit. Möge sie auch für dich zum Segen sein!
So grüße ich Dich mit dem schweizerischen ADWA-Gruß: Treu und fescht! Bleibe treu an Gottes Seite und fest in der Verbindung mit seinem Volk. Auf ein Wiedersehen – spätestens in SEINEM Reich.
Euer Ben.