In guter Tradition fand auch in diesem Jahr wieder ein Zeltlager in Selker statt. 34 Abenteurer in Zelten, 4 Virtuosen in der Verköstigungsabteilung und ein Team von 5 bis 8 (je nach Programmpunkt) im Herzen Kindgebliebene um unseren Häuptling, brachen zu einer zweiwöchigen Reise durch Natur, Bibel, Spiel, Sport und Spaß auf.
Natur
Vielleicht vergessen es manche von uns heute zu oft, aber außerhalb der Haustür, über der Straße, jenseits der Stadtgrenze, sind wir von etwas umgeben, das sich „Natur“ nennt. Darin lässt es sich, trotz mancher Skepsis, ausgezeichnet leben. Auch wenn nur eine dünne Stoffschicht vor Wind, Regen und den Blicken der Zeltkontrolle schützt, lässt es sich außerordentlich fein leben, in dieser Natur. Nicht nur, dass sich mit der richtigen Kombination von Schlafsack und Decken auch kältere Nächte überstehen lassen, auch die Tierwelt kann man tatsächlich hautnah erleben, wenn sich einmal eine Maus abends im Zelt umsieht und an so manchem Pullover Spuren einer Kostprobe hinterlässt.
Bibel
In der ersten Woche durften wir die Natur auch in den Abendandachten erleben, durch die Erzählung der Fabel des Raben Kolk, die uns durch grandiose Erzählkünste bildlich vor Augen geführt wurden.
An den Vormittagen konnten wir durch das Studieren der Zehn Gebote unser Bild von einem liebenden Gott, der das Beste für uns will, vertiefen. Um zu dem Schluss zu kommen, dass trotz vieler Worte alles gesagt werden kann mit: Liebe Gott und deinen Mitmenschen wie dich selbst.
Ein nicht wegzudenkender Teil der Andachten ist das Lob und die Anbetung Gottes im Lied. Trotz größerer Auswahl an Liedern kristallisierten sich sobald ein paar Hits aus unseren beiden Liederbüchern heraus, die, wenn sie an einem Tag einmal nicht ausgewählt wurden, am darauffolgenden umso stärker gesungen wurden.
Spiel
So wie die Zehn Gebote als Spielregeln des Lebens gesehen werden können, so sind Regeln auch ein Bestandteil jedes anderen kürzeren Spieles. Dies auszuprobieren stand einer Workshop-Gruppe zu, die kurzerhand ein Geländespiel entwarf, das wir alle probespielen durften. Kurzgesagt, es lief wunderbar und die Siegergruppe wurde mit dem reparierten Hubschrauber evakuiert. Im Spiel natürlich nur.
Neben Spielen mit klaren Zielen und Regeln gab es aber jedoch auch so manches Spiel, das nicht so ganz durchschaubar war, dessen eigentliches Ziel sich erst später herausstellte. Oder auch nicht. Auf jeden Fall wird es jedem in Erinnerung gerufen, wenn eines Tages beim Aufräumen einem ein markierter Stein in die Hände fällt, und sich jeder die Frage stellen kann, was es denn damit eigentlich auf sich hatte...
Dass man bei Spielen am Ende nicht nur vor Rätseln steht, sondern auch etwas lernen kann, wurde uns beim Bibel – „Nobody`s Perfect“ wieder ins Gedächtnis gerufen. So wissen wir nun alle was Amos als zweiten Beruf hatte, was ein Proselyt ist und was bei der zweiten Posaune geschieht.
Sport
Der Ball ist rund und ein Spiel dauert sechs Minuten. Neben Fußball standen noch Volleyball und Ultimate Frisbee auf dem Spielplan der diesjährigen WM. Die Tripple-Crown für Kanada konnte durch den Sieg Mexikos in Ultimate-Frisbee noch vereitelt werden.
Aber auch abseits der spannenden Turniere lag der Sport hoch im Kurs, vor allem Volleyball. Durch die Workshop-Einheiten unserer Sportexpertinnen konnten auch Neulinge dieser Ballbewegungsmethode schnelle Fortschritte erzielen und mit den Erfahrenen mithalten. Vielleicht lag die Popularität aber auch einfach an dem sehr gut abgespannten Netz, das wohl auch Weltcup-Standards gerecht geworden wäre.
Spaß
Ob es die Spiele der Olympiade, der bunte Abend, die Streiche (zumindest die leisen) in der Nacht, die bergaufgehende Wasserrutsche oder die kreativen Farbgebungen des Frühstücks seitens der Küche waren, Spaß und Freude hatten wir alle. Wer auch immer etwas im Schilde geführt hat, Spaß war das Ziel und der kam nicht zu kurz.
Man könnte noch vieles schreiben, über die Abenteuer die wir während der Kobra erleben durften, dass die Nacht genau mit einer partiellen Mondfinsternis zusammenfiel und was es mit dem Pfosten auf sich hat. Aber diese Geschichten und noch viele weitere erfährt man am besten direkt von den Menschen die mit dabei waren, oder man ist selbst bei einem der nächsten Lager mit dabei.
Am Ende wird alles gut, und wenn es noch nicht gut ist, ist es noch nicht das Ende. Nach diesem Satz hätte unser Lager erst gar nicht beginnen dürfen, da es von Anfang an gut war. Wir sind Gott dankbar für das passende Wetter, für die Beschützung vor größeren Verletzungen und für die tiefen Gespräche, die Freundschaften und die Erinnerungen die wir uns von diesem Lager mitnehmen können. Viele von uns werden sich bestimmt einmal wiedersehen, vielleicht beim Lager im nächsten Jahr, bei anderen Treffen und Veranstaltungen. Spätestens aber dann, wenn wir eines Tages auf der neuen Erde einen perfekten Zeltplatz haben werden, wo wir nicht nach zwei Wochen unsere Zelte abbrechen müssen und wir kein C4 dabei haben müssen um die Stille zu genießen.